Die Handlung spielt in einer Welt, die in vier Regionen unterteilt ist. Im Norden herrschen die Frostdämonen oder auch Oni genannt. Der Westen wird von Thrakern bevölkert und der Süden und Osten bewohnen die Menschen und Magier. Die Welt befindet sich in einem empfindlichen Gleichgewicht, welches eines Tages durch das Ausbrechen eines Krieges gestört wird. Zeitgleich erwacht die Magie in drei unterschiedlichen Mädchen. Ihre Wege sind bereits Schicksal, doch können sie wirklich den Krieg beenden?

 

Prolog

Schon zum dritten Mal erklomm Ithron die Stufen hinab in die Finsternis. Die schwebenden Lichter um ihn wiesen ihm den Weg und führten ihn immer weiter in die Dunkelheit. Um ihn herum war nichts ausser rohem Gestein, welches schon seit Jahren hier ruhte. Kein Leben befand sich mehr in ihm, alle Magie war verschwunden aus der Welt, alle bis auf seine und die Macht. Eine Macht die er entfesselt hatte.

Nein.

Er schüttelte wütend den Kopf. Es waren Zwei. Zwei Mächte, zwei Unterschiede und zwei Vernichter. Die eine Macht Feuer, die andere Eis. Ein Seufzen entgilt seinen Lippen. Er hatte die Magie erwecken wollen, doch anstelle seines Wunsches hatte er etwas erschaffen, das die Welt zerstören würde. Es hatte alles mit der Entdeckung der Höhle begonnen. Drei Wochen waren seit her vergangen. Eine Woche in der er versucht hatte die Mächte aufzuhalten, eine in der er die Menschen schützen wollte und eine in der er alle Hoffnungen aufgegeben hatte. Und nun, nun war er wieder am Anfang angelangt.

Die Stufen hörten abrupt auf und die schwebenden Lichter erloschen. Sofort leuchteten an den Wänden magische Flammen auf, die er bei seinem ersten Besuch heraufbeschworen hatte. Sie zeigten ihm einen weiten dunklen Gang, der tief in die Eingeweide der Erde führte. Mit langen Schritten folgte er den Flammen, dabei glitten seine Gedanken immer wieder zu dem unheilvollen Tag zurück.

Schon seit Monaten hatte er sich darauf vorbereitet seine Magie zu beschwören. Er hatte den idealen Ort gefunden, an dem er niemanden verletzten konnte. Sein Vater hatte ihm erklärt, dass die Höhle unter der Stadt einmal ein spiritueller Ort gewesen war um Magie auszuüben. Um auf seine Magie zurückzugreifen, musste er ein Ritual durchführen. Er opferte dem Erdboden sein Blut und den Winden der Luft seinen Geist. Seine sonst so entfernte Magie wurde greifbar. Um ihn herum materialisierte sie sich in einem schwarzen Licht, das ruhig vor sich hin pulsierte. Der Anblick seiner eigenen Magie faszinierte ihn und er leitete die nächste Phase seines Plans ein. Er packte seine Magie, zog sie tief in sich und führte sie dann zu dem rituellen Altar, der seit hunderten von Jahren keine Magie mehr gefühlt hatte. 

Eine Explosion erschütterte die Höhle als die Magie auf den rituellen Stein traf. Eis überzog die Steine, wurde aber sofort durch Feuer, so heiss wie Lava, abgelöst und hinterliess Wasser. In wenigen Sekunden senkte sich eine Eiseskälte über die Höhle und liess das Wasser gefrieren. Wütend griff das Feuer die Kälte an. Schockiert aber gleichzeitig fasziniert beobachtete er den Kampf zwischen der Kälte und dem Feuer. Als plötzlich das Feuer den Ausgang der Höhle entdeckte. Mit einem Ruck löste es sich von der Kälte und raste aus der Höhle und in die Welt der Menschen. Kurz darauf folgte die Kälte.

Fassungslos blickte er den Mächten nach. Erst als er sich von dem Schock erholt hatte, wagte er sich aus der Höhle. Voller Angst davor, was die Mächte auf dem Erdboden anrichten könnten, erklomm er die Stufen hinauf in die Stadt. Schon nach kurzer Zeit war er vollkommen erschöpft. Seine Beine trugen ihn nicht mehr und er sackte zusammen. Das leblose Gestein um ihn herum erwachte plötzlich zum Leben. Ein frischer Wind erfüllte den Schacht und tief unter ihm hörte er das Ächzen der Erde. Ein leiser Luftzug erfasste seinen Körper, gab ihm neue Kraft und flüsterte ihm etwas zu.

Die Magie ist erwacht!

Diese Botschaft und die neue Energie brachten ihn wieder auf die Beine. Schneller als je zuvor rannte er die Stufen hinauf bis zum Ausgang, wo er abrupt stehen blieb. Er klammerte seine Finger in den Felsen und sah auf die Stadt, die er kaum wiedererkannte. Sie war von Feuer und Kälte zerstört worden. Überall lagen verkohlte Leichen und Eiszapfen ragten von den Häusern, die von einer tiefen Schneeschicht umgeben waren.

Ein Zischen riss ihn aus seinen Gedanken. Vor ihm erschien der Eingang zur spirituellen Höhle. Langsam holte er tief Luft. Was er nun zu wagen versuchte, könnte die Welt retten oder sie zerstören. Um ihn herum sammelte sich seine Magie in schwarzem Licht. Konzentriert und aufmerksam betrat er die Höhle. Er trat vor den Altar, löschte die Flammen um ihn herum und begann ein Pentagramm auf den Altar zu zeichnen. Dafür benutzte er sein Blut. Nach dem er das rituelle Opfer vorgenommen hatte, sprach er die Worte, die er erlernt hatte. Sofort brach ein Windstoss aus dem Altar und die Erde fing wütend an zu Beben. Die zwei Magien verschwanden durch den Durchgang. Erleichtert atmete Ithron auf und trat vom Altar zurück. Es vergingen nur wenige Sekunden, bevor die freigesetzte Magie wieder in den Altar zurückkehrte. Mit ihm kamen auch die zwei Mächten. Auf so engem Raum verhielten sich die Mächte wie zu Anfangs. Sie kämpften gegeneinander, dabei wechselte sich die Temperatur von Kalt zu Heiss ab und umgekehrt. Vorsichtig versuchte Ithron wieder zum Altar zu gelangen, doch wie vermutet reagierten die Mächte auf seine Anwesenheit. Flammen, so rot wie Blut, versuchten ihm den Weg zu versperren, doch auf einen Wink erloschen sie. Nun versuchte es die Kälte. Um ihn herum erschien ein Eisfeld, doch seine Magie schützte ihn vor der Kälte. Er hörte das wütende Aufheulen der Mächte, als ihnen klar wurde, dass sie ihm nichts anhaben konnten. Selbstsicher trat er zum Altar, öffnete seine Magie und fing mit einem Sprechgesang an, der älter war als die Menschheit. Er rief die Mutter der Erde und der Vater der Winde an, bat sie um Beistand und ihre Kraft. Ein Windstoss antwortete ihm und verstärkte seine Magie. Auch die Erde reagierte. Ein kleines Erdbeben erschütterte die Höhle, das ihm zusätzlich Kraft gab. Die Flammen und die Kälte schrien voller Panik auf, als sie die Unmengen an Magie in der Luft spürten. Doch er hatte seine Entscheidung getroffen, es gab kein zurück mehr, die Mächte hatten schon genug Schaden angerichtet.

Zuerst bannte er die Kälte. Ein heftiger Wind schloss die Kälte in seiner Mitte ein und die Erde errichtete einen Schutzwall um den Wind und die Kälte. Mit Hilfe seiner Magie band er die Macht der Kälte an diejenigen Menschen, die von ihr berührt wurden. Die Kälte hatte die Menschen verändert, ihre Haare wurden weiss und ihre Augen golden. Auf dem Kopf wuchsen ihnen Hörner. Er vertraute diesen Menschen die Macht an. Damit sie die Kälte beherrschen können, gab er ihnen die Gabe über das Eis zu herrschen.

Die Flammen aber konnte er nicht so leicht zähmen. Sie bestanden aus zahllosen Seelen, die elendig verbrannt waren und noch ihr ganzes Leben vor sich hatten. Er konnte ihren Körper nicht mehr zurückbringen, aber er konnte die Seele einem neuen Körper anvertrauen. Er rief die Erde und den Wind an und formte aus der ersten Seele, die von den Flammen heimgesucht wurde, eine neue Kreatur. Sie sah aus wie eine Echse, besass aber Flügel auf dem Rücken und einen schlanken Hals. Die Haut bestand aus zahllosen roten Schuppen und die Augen wiederspiegelten das Feuer. Kaum war die erste Kreatur entstanden, folgte eine Zweite. Diese besass schneeweisse Schuppen und goldene Augen. Auf der Stelle war ihm klar, dass diese von der Kälte berührt wurde. Da er aber den Kampf zwischen der Kälte und dem Feuer beobachtet hatte, wusste er, dass sie sich vernichten würden, wenn sie könnten. Deswegen verbannte er die Flammen aus dem Körper der Kreatur. Auch die restlichen Seelen bekamen einen neuen Körper, doch sie mussten noch ein wenig warten, zu frisch war ihr Tod. Zum Schluss schloss er die restliche Magie wieder in den Altar. Doch er begann nicht den gleichen Fehler wie seine Vorfahren. Er verbannte die Magie nicht, sondern formte sie zu einer Flamme, die die Seelen derer hüten sollte, die noch keinen neuen Körper erlangen konnten.

Als die Mächte gebannt waren, durchzuckte ihn ein heftiger Schmerz und er brach vor dem Altar zusammen. Seine Magie wirbelte unruhig um ihn herum und sein Körper wurde von unkontrollierten Zuckungen geplagt. Er sah verschwommen wie sich seine Magie dehnte und streckte. Das schwarze Licht wurde durch silbern funkelnde Schuppen durchbrochen und als eine Schmerzenswelle, ausgehend von seiner Magie, seinen Körper erfasste, entstieg der Magie ein silberfarbener Körper. Seine Form sah genau gleich aus wie die Kreaturen, die er aus den verbrannten Seelen geformt hatte. Das Geschöpf blickte ihn aus himmelsblauen Augen an. Der Schmerz und die Zuckungen liessen nach. Erschöpft setzte er sich auf und blickte die drei Wesen vor ihm an. Die intelligenten Augen blickten zurück und da wurde ihm klar, dass der Wind recht gehabt hatte. Die Magie war in die Welt zurückgekehrt. Diese drei wunderschönen Geschöpfe stellten die Magie dar und mit ihnen wird eine neue Zeit anbrechen. Das Zeitalter der Magie.